Mentaltraining auf der Intensivstation
Gerade in Grenzsituationen kann Mentaltraining den entscheidenden Unterschied machen, egal ob im Moment sportlicher Höchstleistungen oder in anderen körperlichen Ausnahmesituationen.
Eine solche durfte ich vor Kurzem sehr nahe begleiten und war wieder einmal sehr beeindruckt über die unglaubliche Macht unserer Gedanken.
Nach einem schweren Unfall und lebensrettender Operation lag Herr G. eine ganze Woche auf der Station für Intensivmedizin. Neben all den körperlichen Verletzungen, Heilungsprozessen und Umstellungen ist der Aufenthalt von Patienten bei vollem Bewusstsein auf einer Intensivstation eine riesige psychische Herausforderung. Während die körperlichen Funktionen und Zustände rund um die Uhr überwacht, behandelt und fokussiert werden, bleiben leider für die psychische Verfassung der Menschen keine, beziehungsweise sehr wenige Ressourcen übrig. Sie müssen mit ihren Sorgen und Ängsten, mit ihrem neuen Körpergefühl, mit der ungewohnten Hilflosigkeit, mit der vollkommen verlorenen Privatsphäre und dem Leid rund um sich, mit etwaigen Schuldgefühlen und Traumen ganz alleine einen Umgang finden.
Bei Herrn G. äußerte sich sein stark erhöhter Stresspegel vermutlich unter anderem in seinem viel zu hohen Blutdruck. Er konnte seine mentale Belastung klar formulieren und war dankbar und offen für die Arbeit mit Visualisierung, Imagination und inneren Kraftquellen.
In nur wenigen Minuten konnte ich ihm eine paar mentale Tools anbieten, die er für sich nutzen und erfolgreich anwenden konnte.
Und das sagt Herr G.: “Obwohl ich grundsätzlich an die Macht der Psyche glaube, hatte ich selbst noch nie sowas probiert und war immer ein wenig skeptisch. Als ich in diesem Zustand war, war ich aber offen für jede Hilfe und absolut erstaunt, wie schnell es mir nachhaltig sowohl psychisch und letztendlich auch körperlich besser ging. Endlich hatte ich wieder ein kleines Stück Kontrolle, zumindest über meine innere Welt, zurückerlangt!”
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